Die Kabelprüfung niederfrequenter Wechselspannung (Very Low Frequenzy, VLF) an langen, erdverlegten Energiekabeln ist meist die beste Lösung. Bei einer Kabelprüfung mit Gleichspannung besteht nämlich die Gefahr, dass das Kabel beschädigt wird oder Schwachstellen nicht erkannt werden. Es hilft dem Kabel, wenn sich die Fließrichtung des Stromes ändert. Der Grund dafür liegt auf atomarer Ebene, auf den hier nicht näher eingegangen wird. Ein weiterer Vorteil vom VLF Prüfequipement sind die Kompaktheit, geringes Gewicht und Leistung im Vergleich zu 50 Hz oder Resonanzprüfanlagen.
VLF-Prüfgeräte werden in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt – jene, die eine Sinusspannung an das zu prüfende Kabel anlegen und jene, die eine Cosinus-Rechteck (CR) Spannungsform verwenden. Beide Systeme liefern zuverlässige Ergebnisse. VLF CR-Prüfgeräte sind in der Regel kleiner und leichter als äquivalente Sinus-Geräte. Einige Anwender bevorzugen Prüfgeräte mit VLF CR-Spannungen, weil ihre Anstiegs- und Abfallzeiten sehr ähnlich einer netzfrequenten Sinuskurve gleicht und somit einen vergleichbaren Stress verursacht. VLF-Prüfungen mit 0,1 Hz verwenden in der Regel die dreifache Prüfspannung der Nennbetriebsspannung mit einer Prüfdauer von 15 Minuten. Bei gealterten Erdkabeln beträgt die Prüfdauer in etwa eine Stunde bei meist reduzierter Prüfspannung.