Der Betätigungsmechanismus erzeugt und speichert die Energie zur Betätigung des Leistungsschalters. Der Mechanismus muss jederzeit in der Lage sein, den Leistungsschalter auszulösen. Je nachdem, wie viel Kraftaufwand zur Betätigung des Schalters erforderlich ist, ist der Leistungsschalter unter Umständen mit einem Mechanismus pro Phase oder einem Mechanismus für alle drei Phasen ausgestattet. Der Betätigungsmechanismus umfasst das Medium zur Energiespeicherung, die Schaltung und die Systeme zur Verriegelung.
Typen:
- Feder: Beim federbasierten Mechanismus ist die mechanische Energie zum Antrieb in Federn gespeichert. Üblicherweise wird die „Schließfeder“ durch einen Motor mechanisch gespannt. Sie wird durch eine Arretierung in dieser zusammengedrückten Stellung gehalten. Wenn ein Schließsignal die Arretierung freigibt, drückt die Feder gegen eine mechanische Verbindung, die verursacht, dass sich die Kontakte des Leistungsschalters schließen. Gleichzeitig spannt sie die Auslösefeder. Die Schließfeder wird unverzüglich erneut vom Motor vorgespannt. Eine weitere Arretierung hält die Auslösefeder in ihrer zusammengedrückten Stellung, bis ein Öffnungssignal die Arretierung freigibt.
- Hydraulik: Bei einem hydraulisch gesteuerten Mechanismus wird der Ölfluss mittels Gasdruck gelenkt. So werden die Verbindungen, die mit den Unterbrechern zusammenwirken, betätigt.
- Pneumatik: Bei einem pneumatisch gesteuerten Mechanismus wird zum Schließen und Auslösen Druckluft als Energiequelle eingesetzt.
- Magnet: Einsatz einer Magnetspule oder eines Elektromagneten, dessen Anziehungskraft sich mit steigendem Strompegel erhöht. In bestimmten Bauformen wird zusätzlich zu dieser Magnetspule mit elektromagnetischen Kräften gearbeitet. Die Kontakte des Leistungsschalters werden durch eine Arretierung geschlossen gehalten. Steigt der Strom in der Magnetspule über den Nennwert des Leistungsschalters an, wird durch die Anziehungskraft der Magnetspule die Arretierung freigegeben, woraufhin sich die Kontakte durch Federwirkung öffnen.
Gemäß der Erhebung des CIGRE zu Leistungsschaltern aus dem Jahr 2005 gingen 70 % der Fehler, die insgesamt in Komponenten von Leistungsschalter erkannt wurden, auf den Betätigungsmechanismus zurück, und bei über 50 % der schweren Ausfälle von Leistungsschaltern wurde der Betätigungsmechanismus als Ursache ermittelt. (Siehe empfohlene Analysegeräte für Leistungsschalter im Hinblick auf Prüfungen zur Bewertung des Zustands des Betätigungsmechanismus.)