Der Unterbrecher eines Leistungsschalters ist für das Löschen des Lichtbogens zuständig. Er besteht in der Regel aus einem festen und einem beweglichen Kontakt.
Der Hauptkontakt in einem Leistungsschalter ist der mechanische Teil im Unterbrecher, der im geschlossenen Zustand die elektrische Last trägt. Im geöffneten Zustand stellt er die elektrische Isolation sicher. In geschlossener Stellung ist ein sehr niederohmiger Widerstand [in der Regel unter 300 µΩ bei Leistungsschaltern für die Übertragung bzw. unter 10 µΩ (!) bei Generator-Leistungsschaltern] für eine lange Lebensdauer unverzichtbar.
Ein Lichtbogenkontakt kann ein separater Kontakt oder in den Hauptkontakt integriert sein. In SF6-Leistungsschaltern sind der Lichtbogen- und der Hauptkontakt zwei unterschiedliche Kontakte, während in Vakuum-Leistungsschaltern nur ein Kontakt vorhanden ist, der sowohl als Lichtbogen- als auch als (stromführender) Hauptkontakt funktioniert. Bei SF6-Leistungsschaltern mit separatem Haupt- und Lichtbogenkontakt wird beim Schließen zuerst der Lichtbogenkontakt geschlossen. Beim Öffnen wird dieser Kontakt zuletzt geöffnet. Es ist die Aufgabe des Lichtbogenkontakts, beim Schalten den Energiestoß abzufangen und den Hauptkontakt vor Beschädigung zu schützen, wenn ein Lichtbogen entsteht. Ist der Lichtbogenkontakt zu kurz oder anderweitig in schlechtem Zustand, arbeitet der Schalter unzuverlässig. Es kann sein, dass die Oberfläche des Hauptkontakts durch Lichtbogenbildung Schaden nimmt. Die Folgen sind ein erhöhter Widerstand, übermäßige Wärmeentwicklung und in Extremfällen eine Explosion.
Laut einer Erhebung des CIGRE zu Leistungsschaltern aus dem Jahr 2005 standen 14 % aller Fehler, die in Komponenten von Leistungsschaltern erkannt wurden, mit dem Unterbrecher in Zusammenhang. (Siehe empfohlene Prüfungen für Leistungsschalter im Hinblick auf Prüfungen zur Bewertung des Zustands von Lichtbogen-/Hauptkontakten.)